Sedwell Center – Bohemian Soul

 

Das Leben der Gründerin Debbie Adams erinnert mich an einen typisch amerikanischen Film. 

 

Debbie Adams wurde in London geboren und zog mit 3,5 Jahren gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern nach Neuseeland. Dort besuchte sie auf die Schule, machte ihren Abschluss arbeitete über 20 Jahre lang als Lehrerin in Neuseeland und Australien.

 

Auf Facebook lernte sie einen Österreicher kennen. Als Debbie eine Europa-Reise machte, besuchte sie auch Österreich und traf ihren Facebook-Freund. Schnell war für sie klar, dass er der Richtige ist und so kam es, dass sie einen Monat später nach Österreich zog. Unglaublich aber wahr und mittlerweile sind die beiden schon seit 9 Jahren zusammen.


In Österreich wollte sie ihre Tätigkeit als Lehrerin wiederaufnehmen, was gar nicht so einfach war. Zum einen waren es bürokratische Hürden, die einen Einstieg in ihren Beruf nicht möglich machten, zum anderen hat Debbie eine etwas andere Sicht auf die Prioritäten in der Schule als das Schulsystem vorgibt. Debbie ist der Meinung, dass Tests keine Information über eine Person vermitteln. Diese Prüfungen sind Momentaufnahmen und sagen nichts über die Talente aus. Für Debbie sind Prüfungen eine Zeitverschwendung. Das österreichische Schulsystem ist in diesen Punkten jedoch anders konzipiert.

 

Debbie arbeitete für Sabine Eichler und unterrichtete Business-Englisch. Die beiden verstanden sich auf Anhieb gut und so sprach Debbie mit Sabine über ihre Idee eines Community Centers und so entstand das Seddwell-Center. Sabine konnte der Idee sehr viel abgewinnen und so begannen sie einen Plan zu entwickeln. Zu Beginn waren sie im N4 am Nikolaiplatz stationiert, nach ein paar Jahren fanden sie dann das perfekte Büro in der Dreihackengasse.
Das Gebäude, indem sich das Unternehmen befindet ist nicht schön von außen, aber sobald man in die Räumlichkeiten des Seddwell Center – Bohemian Soul eintritt, befindet man sich in einer anderen Welt.

 

  

 

Debbie erzählte, dass Sabine und sie, sowie einige HelferInnen diese Büroflächen in Eigenarbeit renoviert haben. Es war eine harte Arbeit, aber sie hat sich definitiv gelohnt. Durch die Second-Hand-Möbel und die geschmackvolle Einrichtung, strahlen diese 170 m2 Bürofläche noch mehr Charme aus und machen es für die Besucher zu einem Ort, wo sie gerne zusammen sind, reden und Spaß haben. Seit ca. 4 Jahren gibt es das Seddwell Center – Bohemian Soul nun schon und Debbie sagte, dass sich die vielen Überstunden lohnen, weil sie ihren Beruf sehr gerne ausübt. Sie erwähnt aber auch, dass Sie dankbar für die große Hilfe ihres Mannes ist, ohne die der Aufbau des Unternehmens nicht gelungen wäre.

 

Das Unternehmen lässt sich schwer beschreiben, denn es deckt verschiedene Bereiche ab. Die Unternehmensphilosophie bezieht sich auf ein Symbol aus der Maori Kultur, genannt Pikorua. Dieses Symbol, das der Zahl 8 ähnelt – das Symbol für die Ewigkeit – repräsentiert das Zusammentreffen verschiedener Kulturen bzw. Menschen und der daraus folgenden Freundschaft, die ein Leben lang besteht. Das Seddwell Center – Behemian Soul möchte genau das schaffen. Die drei Hauptsäulen, woran sich ihr Unternehmen orientiert sind „Learn well“, „Live well“, „Be well“.

 

    

 

Die erste Säule spezialisiert sich darauf Menschen aller Altersgruppen Deutsch bzw. Englisch beizubringen. Jedoch erfolgt dies ganz ohne Druck, in ruhiger und angenehmer Umgebung. Um diese Kenntnisse zu festigen, kann man sich bei Events oder nach dem Sprachkurs mit Native Speakern unterhalten und so in Kontakt kommen und sich besser kennenlernen. Ein großes Anliegen von Debbie ist es, Menschen zusammen zu bringen, egal welcher Religion, Kultur oder Nation sie sind.

 

Die zweite Säule konzentriert sich auf das Leben generell. Dabei werden Workshops, Reiki und Massagen angeboten.

 

Bei der dritten Säule geht es um Bohemian Soul. Dies ist ein Raum, wo gutes, gesundes und biologisches Essen zu sich genommen werden kann, welches für Die Besucher des Seddwell Center – Bohemian Soul frisch zubereitet wird. Man zahlt, was man zahlen möchte, basierend auf „koha“. Im Rahmen von Veranstaltungen oder Events kann man in gemütlicher Atmosphäre gut essen, trinken und sich unterhalten. Das Seddwell Center – Bohemian Soul hat einen Shop mit gesunden, biologischen Produkten sowie Schmuck und Kunsthandwerk, welches man vor Ort erwerben kann.

 

Des Weiteren spezialisieren sich die Unternehmerinnen auf Veranstaltungen und Events, welche in ihren Räumlichkeiten stattfinden. Künstler, Musiker, Firmen und andere können diese Räume mieten und einen unvergesslichen Event veranstalten. Hierfür ist eine Mitgliedschaft notwendig, mit welcher man soziale Projekte unterstützt und den Vorteil hat für Kurse und Workshops diverse Ermäßigungen zu bekommen.

 

Debbie Adams möchte in Vierteln/Straßen die nicht so belebt sind bzw. wo die Geschäfte leer stehen und nicht sehr einladend aussehen es schaffen, diese wieder zum Leben zu „erwecken“. Ihr Motto dazu: „Bringing spaces back to life“. In naher Zukunft steht auf ihrer To-Do-Liste die Annenstraße etwas aufzumischen, indem sie Unternehmern, die dort ein Geschäft eröffnen möchten hilft, die Schaufensterauslagen interessant zu gestalten und zu einem Eye-Catcher zu machen.

 

Debbie erzählt, dass die Selbstständigkeit schwierig sein kann. Es gab Höhen und Tiefen, aber Debbie lässt sich von nichts unterkriegen und bleibt motiviert. Das Sprichwort: Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, Weitergehen würde perfekt zu ihr passen. Sie ist ein positiver und weltoffener Mensch.

 

Es war eine Ehre sie in ihrem Büro besuchen zu dürfen und so viel Interessantes und Spannendes von ihr zu erfahren.

 

Debbie Adams (Bohemian Soul) and Andrea Darvishzadeh (Department for Economic and Tourism Development)

 
 
The project is co-funded by the European Union (European Regional Development Fund) under the Cooperation Programme Interreg V-A Slovenia-Austria.
Das Projekt wird von der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg V-A Slowenien-Österreich kofinanziert.
Projekt sofinancira Evropska unija (Evropski sklad za regionalni razvoj) v okviru Programa sodelovanja Interreg V-A Slovenija-Avstrija.
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