Urban Diverstiy Kick-off Konferenz

Das Projekt „Urban Diversity“ wurde der Öffentlichkeit und den Medien im Zuge der Kick-off Konferenz im Bildungshaus Schloss St. Martin offiziell präsentiert. Anna Thaller, Direktorin von Schloss St. Martin, begrüßte die Teilnehmer und legte ihre Ideen zu kulturellen Veränderungen und der Bedeutung des Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen dar. Im Anschluss präsentierte Jure Gombač, PhD den Inhalt des Projekts und das Grazer Theater TaO! demonstrierte, wie einfach Menschen auf den ersten Blick voreingenommene Meinungen über Mitmenschen generieren.

 

Vier Referenten sprachen zum Thema Diversität. Michael Stuber, Europäischer Forscher, Publizist und Diversity & Inclusion-Berater hielt den Einleitungsvortrag. Er beschrieb Diversität als Herausforderung, die viele Vorteile mit sich bringt, doch andererseits auch stets Spannungen und sogar Kriege auslösen kann. Menschen würden sich üblicherweise auf Basis von Geschlecht, Rasse, geschätztem Alter, Religion und sexueller Orientierung eine Meinung von einander machen. Sie ignorieren jedoch Dinge, die unter der Oberfläche liegen, so wie etwa die Lebens- oder Arbeitsbedingungen einer Person. Zudem sind Menschen meist gerne mit Leuten zusammen, mit denen sie etwas gemeinsam haben, während sie das Potential anderer ignorieren.

 

Saša Poljak Istenič, PhD, Ethnologin, Spezialistin für Kreativität mit gesellschaftlicher Wirkung an der Slowenischen Akademie der Wissenschaften, sprach über kreative Städte. Sie führte aus, dass im dominierenden Konzept die Meinung vorherrscht, ein Resultat sei die Arbeit einer talentierten Person. Dies wird begleitet vom elitären Konzept, dass Kreativität an Personen mit gutem Bildungsstand, finanziellen Mitteln und bestimmten Verbindungen geknüpft ist. Doch Kritiker betonen, dass die ärmesten Menschen die größte Kreativität aufweisen, da sie besonders erfinderisch agieren müssen und ihre Produkte Ergebnisse von Kooperationen mit vielen Menschen sind. Daher sollten Staaten und Städte die Immigration von talentierten Personen fördern. Sie schloss ihren Vortrag mit einer Beschreibung des Zugangs der UNESCO, die ein Netzwerk kreativer Städte aufbaut. Graz trägt den Titel UNESCO City of Design und Ljubljana ist UNESCO City of Culture.

 

Dr. Karin Schreiner ist interkulturelle Trainerin, Weltreisende und im Bereich Unternehmensberatung tätig. Laut ihren Worten sind sich Unternehmen in Österreich dessen bewusst, dass wir in einer globalisierten Welt leben und kulturelle Diversität einen positiven Einfluss auf deren Agieren und Funktionieren hat, wenngleich es häufig zu Spannungen zwischen Arbeitskollegen kommen kann. Sie erwähnte auch ein Beispiel guter Praxis: Die ÖBB stellte viele Personen aus Südosteuropa ein, da die Dienstleistungen der ÖBB auch in diesem Teil Europas angeboten werden.

 

Musa Okwonga, Experte für Diversität, Journalist und Künstler, begann seinen Beitrag mit der Anmerkungen, Vorträge zum Thema Diversität sollten im Jahr 2017 nicht mehr notwendig sein. Musa Okwonga wurde in Großbritannien geboren, nachdem seine Eltern aus Uganda geflohen waren. Seine gesamte Adoleszenz hatte er das Gefühl, wegen seiner Herkunft unter Anklage zu stehen. Seiner Ansicht nach glauben Menschen, Immigranten würden ihr Land einnehmen und seien daher nur willkommen, wenn sie Geld bringen. Doch in Großbritannien hat sich gezeigt, dass die Summe an Steuern, die von Immigranten gezahlt werden, die Summe an staatlicher Hilfe, die sie empfangen, übersteigt. Zu Ende seines Vortrags äußerte er Kritik gegenüber den Medien, die seiner Meinung nach voreingenommen an das Thema herangehen.

 

Im Anschluss an die Vorträge hielt jeder Redner Workshops ab. Die Konferenz war sehr gut besucht und in den Gänge des Bildungshaus Schloss St. Martin konnte man zahlreiche unterschiedlich Sprachen und Akzente hören, die den Reichtum von Diversität unterstrichen.

 
 
The project is co-funded by the European Union (European Regional Development Fund) under the Cooperation Programme Interreg V-A Slovenia-Austria.
Das Projekt wird von der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg V-A Slowenien-Österreich kofinanziert.
Projekt sofinancira Evropska unija (Evropski sklad za regionalni razvoj) v okviru Programa sodelovanja Interreg V-A Slovenija-Avstrija.
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